Hy2Market: Projektpartner berichten erste Fortschritte

Projektpartner:innen aus 8 Ländern und 10 Regionen trafen sich zum Konsortialmeeting in der New Energy Academy in Groningen. © Business Upper Austria
Projektpartner:innen aus 8 Ländern und 10 Regionen trafen sich zum Konsortialmeeting in der New Energy Academy in Groningen. © Business Upper Austria

30.10.2023

Von 10. bis 11. Oktober 2023 fand das 2. Konsortialmeeting des I3 Projekts Hy2Market in der New Energy Academy im niederländischen Groningen statt. Gastgeber war das Netzwerk „New Energy Coalition“. Nach rund einem Jahr Projektlaufzeit – Hy2Market startete im November 2022 – gab es von den Partnern bereits erste Projektfortschritte zu berichten.

Das Konsortium, welches sich aus Partner:innen aus 8 Ländern und 10 Regionen zusammensetzt beschäftigt sich mit der Schaffung einer ausgereiften Wasserstoff-Wertschöpfungskette in Europa. Das Projekt baut auf bestehendem Wissen in europäischen Vorreiterregionen auf und schafft neues Wissen auf dem Gebiet. Gemeinsam soll eine optimale Vernetzung von Angebot und Nachfrage aus unterschiedlichsten Regionen ermöglicht und ein zukünftiges Marktversagen verhindert werden. Das Projekt beschäftigt sich im Wesentlichen mit den folgenden Punkten der Wasserstoff-Wertschöpfungskette:

  • Produktion
  • Transport
  • Industrielle Nutzung
  • Verwendung im Mobilitätssektor
  • Wissensaustausch

Zu den oberösterreichischen Projektpartnern zählen die WIVA P&G, Business Upper Austria, K1-MET und voestalpine. Das Projekt Hy2Market läuft bis Ende Februar 2026.
 

Elektrolyseanlage für grünen Wasserstoff

Philipp Wolf-Zöllner von der Montanuniversität Leoben berichtete über das Hochskalieren der PEM-Elektrolyseanlage der voestalpine zur Erzeugung von „grünem“ – sprich CO2-freiem – Wasserstoff. Dies ist Teil eines österreichischen Arbeitspaketes.

 

Hydrohub testet Wasserstofftechnologie

Beeindruckt zeigten sich die Projektpartner:innen vom Hydrohub MegaWatt TestCentre am nördlichen Rand der Stadt Groningen, das besichtigt wurde. In diesem offenen Testzentrum können Forschungseinrichtungen und Unternehmen ihre innovativen Lösungen im Wasserstoff-Sektor in Großelektrolyseanlagen von bis zu einem halben Megawatt testen. Beim Test in diesem Maßstab wird deutlich, ob neue Probleme auftreten und wie sich die Wasserstofftechnologie bei der Skalierung verhält. 
 

Wind meets Gas Conference 2023

Am 12. Oktober besuchten die Teilnehmer die “Wind Meets Gas Conference“ in Groningen. Der Fokus der Konferenz lag in diesem Jahr darauf, wie Nordwesteuropa - und insbesondere die Nordsee-Anrainerstaaten - gemeinsame Antworten auf die Herausforderungen des Europäischen Green Deals und dessen Dekarbonisierungspläne formulieren können.
 

Es braucht internationale Zusammenarbeit

„Diese Konferenz war insbesondere spannend, weil es uns vor Ort Einblicke darin bot, wie andere Länder die Produktion, den Transport und die Nutzung von Wasserstoff handhaben und welche Technologien hierbei zum Einsatz kommen und mit welchen Entwicklungen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten im Bereich Wasserstoff und Carbon Capture zu erwarten sind“, sagt Gregor Offenthaler, Projektmanager im Cleantech-Cluster. „Zwei Punkte wurden hierbei anhand von zahlreichen spannenden Keynotes deutlich: Erstens war der Grundtenor aller Referenten, dass Erarbeitung und Realisierung eines Wasserstoffökosystems internationale Zusammenarbeit erfordern. Und zweitens, dass bei der ökonomischen Bewertung von Wasserstoff-Projekt umgedacht werden muss.“ Das bedeute, dass die Bewertung momentan danach ausgerichtet ist, ob sich Projekt aktuell rechnen. Dabei verliere Wasserstoff, weil er derzeit im Vergleich zu anderen Energieträgern teuer sei. Gleichzeitig müsse aber investiert werden, um den Preis durch Skaleneffekte mittel- und langfristig zu senken. Ansonsten bleibe Wasserstoff in einem Henne-Ei-Problem gefangen.
 

Vielfältige Wasserstoff-Pläne in Europa

Die Zukunftspläne zum Thema Wasserstoff sind in den europäischen Ländern unterschiedlich. Beispielsweise berichtete Kristin Myskja vom norwegischen Ministerium für Erdöl und Energie über die Ausbaupläne der norwegischen Regierung zu den Themen Wasserstoff. Norwegen setzt auf sogenannten blauen Wasserstoff. Das heißt, Wasserstoff wird weiterhin aus dem geförderten Erdgas hergestellt. Das dabei entstehende CO2 gelangt allerdings nicht mehr in die Atmosphäre, sondern wird in den unterirdischen Lagerstätten gespeichert. Bis zum Jahr 2030 soll die erste Wasserstoff-Pipeline von Norwegen nach Deutschland fertiggestellt sein.  Finnland dahingegen plant keinen Wasserstoff-Export und will diese Wertschöpfung im Land belassen. So sollen nur Folgeprodukte wie Ammoniak oder Methanol exportiert werden.

Darüber hinaus wurde auch ein Gastredner aus den USA eingeladen, um die derzeitigen Pläne im Zuge des Inflation Reduction Acts und der weiteren Dekarbonisierungspläne vorzustellen.

Im Rahmen des Events wurde unter anderem auch das Hy2Market-Projekt sowie die österreichischen Fortschritte im Bereich des Wasserstoff-Sektors von der New Energy Coalition und der Wiva P&G vorgestellt.
 

Mehr Info zum Projekt

https://www.cleantech-cluster.at/kooperationen/nationale-internationale-projekte/detail/news/hy2market


Logo Finanziert von der Europäischen Union

Dieses Projekt wird im Rahmen der Förderschiene I3 des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) von der EU gefördert.


Portraitfoto Gregor Offenthaler, Projektmanager Cleantech-Cluster

Gregor Offenthaler, BSc

Projektmanagement
Mobil: +43 664 787 36543
Portraitfoto Michaela Streicher

Michaela Streicher, BA, MSc

Projektmanagerin
Mobil: +43 664 841 3741