COVID 19-Krise prägt Geschäftsjahr 2019/20

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen erzielt die Energie AG Oberösterreich ein gutes Ergebnis

Vorstandsdirektor Andreas Kolar, Generaldirektor Werner Steinecker, Vorstandsdirektor Stefan Stallinger © Energie AG/Wakolbinger
Vorstandsdirektor Andreas Kolar, Generaldirektor Werner Steinecker, Vorstandsdirektor Stefan Stallinger © Energie AG/Wakolbinger

22.12.2020

Das Geschäftsjahr 2019/20 war - gerade in der zweiten Hälfte - auch bei der Energie AG Oberösterreich von der globalen COVID-19-Krise geprägt. Vor diesem Hintergrund ist das gute Ergebnis umso bemerkenswerter. Absolute Priorität hatte und hat es während der schwierigen Monate, die kritische Infrastruktur abzusichern und die Versorgungssicherheit aufrechtzuerhalten.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete der Energie AG Konzern Umsatzerlöse in Höhe von EUR 1.843,7 Mio. (Vorjahr: EUR 1.813,4 Mio.). Die Hauptursache für den Anstieg der Umsatzerlöse war, dass erstmals nach der Bündelung des Vertriebs Bilanz über ein ganzes Geschäftsjahr gezogen werden konnte. COVID-19 hatte naturgemäß einen negativen Effekt auf das Ergebnis und führte zu Verwerfungen bei den Energiepreisen. Durch rasches Reagieren seitens des Managements und großen Einsatz der Belegschaft konnten diese negativen Effekte jedoch in Grenzen gehalten werden.

Investitionen in die Infrastruktur

Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen betrugen im vergangenen Geschäftsjahr EUR 197,2 Mio. und lagen damit um EUR 15,9 Mio. (-7,5 %) unter dem Vorjahr. Der größte Anteil daran entfiel auf das Segment Netz (48,0 %) sowie auf das Segment Holding & Services (27,9 %), in dem der Smart Meter Rollout und der Ausbau des Lichtwellenleiternetzes enthalten sind.

Spürbare Akzente durch die Bündelung der Vertriebe – alles aus einer Hand

Das abgelaufene Geschäftsjahr war für die Energie AG Oberösterreich Vertrieb GmbH auf mehreren Ebenen herausfordernd. Neben der COVID-19-Pandemie gab es auch durch die rückläufige Konjunktur Auswirkungen:
Im Businesskundenbereich der Sparten Strom und Gas kam es aufgrund des Lockdowns im Frühjahr zu signifikanten Umsatzreduktionen. Die Ausgangsbeschränkungen wirkten sich auch deutlich auf die Vertriebsmöglichkeiten im Bereich Telekommunikation (FTTH) aus. Die Energie AG unterstützte in dieser schwierigen Zeit die Kulanzregelungen der Branche für Kunden mit finanziellen Schwierigkeiten.

Trotz des schwierigen Umfelds konnten im Vertriebsbereich wichtige Akzente gesetzt werden:

  • Im Herbst 2019 wurde eine neue Produktwelt auf dem Markt platziert. Neben harmonisierten Strom-, Erdgas- und Internetprodukten werden den Kunden seither auch (erstmalig) Kombi-Produkte mit einem Preisvorteil angeboten.
  • Kundenforum: Erstmals wurde im Herbst 2019 ein Energie AG Kundenforum veranstaltet. Bei diesem Format holt die Energie AG den „Blick von außen“ ungefiltert ins Unternehmen. Die Meinungen der Teilnehmer am Kundenforum liefern wichtige Impulse für die Entwicklung neuer Angebote.
  • Förderungen für energieeffiziente Anwendungen haben bei der Energie AG vor allem im Privatkundenbereich schon lange Tradition. Heizsysteme wie die Wärmepumpe oder der Erdgas-Brennwertkessel werden genauso unterstützt wie der Austausch veralteter Haushaltsgeräte.
  • Beim PV-Superdeal bietet die Energie AG ihren Privatkunden ein „Sorglos-Paket“ rund um die Errichtung einer PV-Anlage zum Fixpreis an.
  • Im Businesskundenbereich ist das Photovoltaik-Contracting ein wichtiges Thema. Hier übernimmt die Energie AG für den Kunden die Planung, Errichtung und Wartung einer PV-Anlage.

Durch diese Vertriebsinitiativen konnte die Wechselquote – entgegen dem Markttrend – deutlich reduziert werden.

Im durch die COVID-19-Krise geprägten Geschäftsjahr 2019/20 reduzierte sich die konsolidierte Stromabgabemenge der Energie AG um 7,2 %, die Erdgas-Absatzmenge stieg geringfügig um 1,4 %, vor allem durch deutliche Zuwächse im Großkundenbereich.

Glasfaser: Unentbehrliche Zukunftstechnologie

Wie wichtig schnelle Datenverbindungen sind, haben die letzten Monate uns allen deutlich vor Augen geführt. Intensivere Home-Office-Aktivitäten und die verstärkte Nutzung von Unterhaltungsangeboten haben das Datennetz stärker als bisher belastet. Durch die Glasfasertechnologie konnte dies ohne merkliche Einschränkungen für die Kunden bewältigt werden. Geforderte Bandbreiten und eine hohe Verbindungsqualität standen durchgehend zur Verfügung. Die Strategie der Energie AG, auf die Zukunftstechnologie Glasfaser zu setzen, wurde durch die Erfahrungen in dieser Gesundheitskrise bestätigt. Das Energie AG eigene Glasfasernetz ist zu Geschäftsjahresende rund 6.600 Kilometer lang (Vorjahr: 6.100 Kilometer).

Auch der Fiber-To-The-Home-(FTTH)-Ausbau konnte im Geschäftsjahr 2019/20 fast wie geplant fortgesetzt werden. Mittlerweile können über 35.000 Haushalte in 199 Gemeinden auf die FIBER-Produkte der Energie AG zugreifen.

Sicher digital umsorgt

Die Digitalisierung zählt zu den größten Herausforderungen der Energie AG: Das Wettbewerbsumfeld verändert sich mit enormer Geschwindigkeit, es stehen aber auch innovative, digitale Ansätze zur Verfügung, die der Konzern für effizientere Prozesse und neue Geschäftsmodelle nutzen kann. „Sicher digital umsorgt“ ist das Motto für die Aktivitäten, mit denen die Energie AG gemeinsam mit Kunden und Partnern die digitale Zukunft Oberösterreichs mitgestaltet.

Mit den Digitalisierungsmaßnahmen sollen Kunden so flexibel, individuell und unkompliziert wie möglich mit dem Unternehmen in Kontakt treten können.

Die Energie AG ist ein attraktiver Arbeitgeber

Der durchschnittliche konsolidierte Personalstand im Konzern ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (unter anderem aufgrund der nunmehrigen Vollkonsolidierung im Segment Energie) leicht gestiegen (+ 1,2 %). Zum Stichtag 30.09.2020 waren 4.560 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (FTE) in drei Ländern für den Energie AG Konzern tätig.

Employer-Branding war auch im abgelaufenen Geschäftsjahr ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt für die Energie AG. Ein Trainee-Programm mit dem Hauptaugenmerk auf weiblichen Trainees konnte abgeschlossen werden. Die damit geförderte Diversität trägt positiv zur Unternehmenskultur bei.

Die Lehrlingsausbildung der Energie AG ist, nicht zuletzt aufgrund ihrer hohen Qualität, ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. Seit 1943 wurden im Konzern 1.506 Lehrlinge erfolgreich zu Spitzenfachkräften ausgebildet. Im September 2020 begannen 21 Jugendliche (zwei mehr als im Jahr davor), darunter zwei Frauen, wieder eine Ausbildung bei der Energie AG.

Trotz eines schwierigen Umfelds Rückblick auf ein gutes Geschäftsjahr

Beeinflusst wurde das Geschäftsjahr 2019/20 zunächst von einer moderaten Wirtschaftsentwicklung im ersten Halbjahr. In der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres wurde die weltweite COVID-19-Pandemie und, damit verbunden, ein markanter Einbruch des Wirtschaftswachstums schlagend. Die Stromgroßhandelspreise waren in den letzten Jahren bereits volatil. Hier verstärkte die COVID-19-Krise die Entwicklung nach unten, da ein Mehrbedarf bei den Haushalten die geringere Nachfrage im Bereich der Unternehmenskunden nicht ausgleichen konnte.

Das Konzernergebnis erhöhte sich deutlich um 102,3 % auf EUR 147,7 Mio. (Vorjahr: EUR 73,0 Mio.)

Relativierend ist festzuhalten, dass das Geschäftsergebnis des Vorjahres durch zwei Sondereffekte (Wertminderung von Netzanlagen EUR -109,3 Mio., Aufwertung des Vertriebs um EUR 48,2 Mio.) wesentlich beeinflusst wurde.

>> Mehr Infos

www.energieag.at   


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