Wie Unternehmen CSRD als Chance nutzen

Gruppenfoto 6. Nachhaltigkeitsbrunch
V. l.: Michael Friedmann (ICT Impact), Fabio Wurm (Rosenbauer) Ulrike Rubasch (OÖNachrichten), Bernd Kirisitz (OÖNachrichten), Silvia Payer-Langthaler (Payer & Partner ESG Consulting), Dorian Wessely (Cleantech-Cluster, Business Upper Austria) Marlis Zöhrer (AMAG), Wolfgang Aschenwald (Raiffeisenlandesbank OÖ), Josef Baumüller (TU Wien), Sarah Plohberger (Resch & Frisch), Bernhard Prechtl (Resch & Frisch) © cityfoto.at/Roland Pelzl
150 Besucher:innen informierten sich beim Nachhaltigkeitsbrunch über CSDR & Co
150 Besucher:innen informierten sich beim Nachhaltigkeitsbrunch über CSDR & Co © cityfoto.at/Roland Pelzl
Der Nachhaltigkeitsbrunch war der ideale Treffpunkt, um voneinander zu lernen und sich über die neuesten Reportingregeln auszutauschen
Der Nachhaltigkeitsbrunch war der ideale Treffpunkt, um voneinander zu lernen und sich über die neuesten Reportingregeln auszutauschen © cityfoto.at/Roland Pelzl

02.05.2024

Mit CSRD, CSDDD & Co. hat die EU die Weichen für eine nachhaltige Zukunft Europas gestellt. Welche Erkenntnisse es aus dem Umsetzen der vielen Reportingregeln bereits gibt und wie aus diesen Pflichten Chancen werden können, darüber diskutierten Expert:innen am 24. April beim sechsten Nachhaltigkeitsbrunch von Cleantech-Cluster, OÖNachrichten, RLB Oberösterreich und Payer & Partner ESG Consulting in Linz.

Dass Nachhaltigkeit in den heimischen Unternehmen bereits einen hohen Stellenwert hat, zeigte das große Interesse der 150 Besucher:innen am Thema:

„Wir haben den ersten Nachhaltigkeitsbrunch vor sechs Jahren mit 40 Teilnehmenden gestartet, mittlerweile ist dieses Format zu einer etablierten Leitveranstaltung geworden. Ich denke, es ist der Mix aus Fakten und praktischen Tipps, der die Unternehmen anspricht“,  sagt Cleantech-Cluster-Manager Dorian Wessely.

„Wir sind mitten in der Transformation unseres Wirtschaftskreislaufs. Die damit verbundenen Regularien praxisgerecht umzusetzen, ist eine große Herausforderung. Umso wichtiger sind Veranstaltungen wie der Nachhaltigkeitsbrunch, um voneinander zu lernen und sich auszutauschen", unterstrich auch Oberösterreichs Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner in einer Videobotschaft.

Mehr als nur Berichterstattung

Während die Expert:innen in ihren Vorträgen aus unterschiedlichen Perspektiven auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung blickten, gab es stets auch einen gemeinsamen Nenner: Das Umsetzen der Regularien sollte nicht als reine Berichtspflicht gesehen werden, sondern als Anstoß und Motivation für eine bewusste Veränderung.

Josef Baumüller von der Technischen Universität Wien formulierte das in seiner Keynote so: „Mit dem Implementieren der CSRD beginnt auch ein Organisationsentwicklungsprojekt.“

Es gehe dabei nicht um das bloße Sammeln von Daten, sondern darum, neue Strategien zu schaffen, sich zukunftsfähig auszurichten und der Nachhaltigkeit einen angemessenen Stellenwert im Unternehmen einzuräumen.


Nachhaltigkeit organisatorisch verankert

Auch Marlis Zöhrer von der AMAG Austria und Bernhard Prechtl und Sarah Plohberger von Resch & Frisch plädierten für diesen proaktiven Ansatz. Der Nachhaltigkeit könne nämlich nur dann ein ernsthafter Platz eingeräumt werden, wenn sie auch strukturell im Unternehmen verankert ist und konkrete Zuständigkeiten und Handlungsfelder festgelegt werden. Bei der AMAG ist die Abteilung für Nachhaltigkeit Teil des Managementsystems, der Vorstand legt die Nachhaltigkeitsstrategie festgelegt und verantwortet damit auch die Umsetzung der ESG-Ziele. Auch Resch & Frisch hat sein Nachhaltigkeitsmanagement in die Unternehmensentwicklung eingegliedert und das Thema als oberstes strategisches Handlungsziel fixiert.

„Wir sehen in den neuen Nachhaltigkeitsberichtspflichten eine große Chance für das nachhaltige Geschäft des Brotbackens – gemäß unserem Motto: Gemeinsam backen wir die Zukunft!“, betonte Plohberger.

Im Dialog mit den Stakeholdern

Silvia Payer-Langthaler von Payer & Partner ESG Consulting weiß aus ihrer Erfahrung als Beraterin, wie eng Corporate Social Responsibility und Stakeholdermanagement miteinander verbunden sind und riet den Teilnehmer:innen, die wichtigsten Stakeholder beim Entwickeln ihrer Nachhaltigkeitsstrategie miteinzubeziehen, um Transparenz zu schaffen und langfristig Vertrauen aufzubauen. Weitere spannende Inputs und Erfahrungen aus der Praxis gab es von Wolfgang Aschenwald (Raiffeisenlandesbank OÖ), Markus Müller (Mayr-Melnhof Karton), Fabio Wurm (Rosenbauer) und Michael Friedmann (ICT Impact).


Cluster unterstützt

Der Cleantech-Cluster fungiert als neutrale Plattform, die führende Lösungsanbieter und -anwender im Bereich der Umwelttechnik zusammenführt, um innovative, nachhaltige Technologien voranzutreiben.

„Ein wesentlicher Teil unserer Arbeit ist die Unternehmens- und Forschungskooperationsförderung (UFK), die ein breites Spektrum an Innovationsprojekten abdeckt, darunter auch Dekarbonisierung und Kreislaufwirtschaft. Diese Förderschiene kann Betrieben auch dabei helfen, die CSRD- und ESG-Anforderungen entsprechend umzusetzen“, erklärt Wessely.

Beim jüngsten Nachhaltigkeitsbrunch konnten Lösungsanbieter wie die Peneder Gruppe, Rabmer Gruppe und akaryon ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren, die Unternehmen bei der Umsetzung von CSRD-konformen Maßnahmen maßgeblich unterstützen können.

„Diese Veranstaltung verdeutlichte, wie unser Clusternetzwerk als Katalysator für nachhaltige Kooperationen und Innovationen fungiert“, sagt Wessely.

Kontakt

Für detaillierte Informationen zu UFK-geförderten Projekten und wie Sie sich beteiligen können, besuchen Sie bitte unsere Webseite zu Cluster-Kooperationsprojekten. Bei Interesse kontaktieren Sie uns direkt unter cleantech-cluster@biz-up.at. Informieren Sie sich auch über künftige Veranstaltungen und Erfahrungsaustauschrunden (ERFA), die als Plattform für den Austausch über Nachhaltigkeitsthemen dienen. Weitere Details finden Sie auf www.cleantech-cluster.at/veranstaltungen. Wir laden Sie ein, Teil unseres Netzwerks zu werden und gemeinsam nachhaltige Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.


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