Von internationalen Experten lernen

CIRCULAR4.0

© Circular 4.0

02.03.2021

Das Projekt CIRCULAR4.0 will den Übergang zur Kreislaufwirtschaft im Alpenraum beschleunigen. Der Digitalisierung kommt dabei eine wichtige Unterstützungsrolle zu. In drei virtuellen Studienreisen wurden nun Wissen und Erfahrungen der Arbeitsgruppen sowie externer Expert*innen geteilt.

Im Rahmen des Projekts CIRCULAR4.0 wurden transnationale Arbeitsgruppen zu den drei Kernthemen Optimal Use Models, Value Recovery Models und Circular Design Models gegründet. Jede Gruppe lud nun Expert*innen ein, um Wissen und Erfahrungen zu teilen und Best-Practices-Beispiele vorzustellen.

Product as a Service

Die erste Veranstaltung konzentrierte sich auf die optimale Nutzung der Geschäftsmodelle und wie diese durch digitale Technologien unterstützt werden können. Ralf Kölle, CEO der SCITIS.IO GMBH, einer herstellerunabhängigen Industrie 4.0-Plattform für Industrie, Anlagen- und Werkzeugmaschinenbau, plädierte für das Ändern von Geschäftsmodellen in die Richtung „Product as a Service“. So sollen nicht mehr Hardware-Produkte verkauft werden, sondern der Service, welcher mit dieser Hardware erreicht werden kann.
Weitere Experteninputs: Emily Barnes (Siemens), Ladeja Godina Košir (Circular Change platform), Dr. Jan Christoph von der Lancken (EPEA GmbH – Part of Drees & Sommers), Dr. Nadia Tecco (Turin University Campus), Wilhelm Mauss (Lorenz Meters) und Prof. Andreas Heinzmann (Technical University of Applied Sciences .

Abfälle als neue Ressource

Die zweite Veranstaltung konzentrierte sich auf die Wertrückgewinnung. Karin Huber-Heim vom Circular Economy Forum Austria, berichtete, dass besonders die Recyclingunfähigkeit von Abfällen in der EU Probleme bereite. Recyclingunfähig sind Abfälle, weil sie beispielsweise toxisch sind oder einfach zu teuer zum Wiederverwerten sind. „Abfälle, welche nicht recycelt werden können, sollten gar nicht erst entstehen,“ wünscht sich die Expertin. Abfälle müssen als neue Ressource gesehen werden und dementsprechend behandelt werden.
Weitere Experteninputs: Maximilian Wohlschläger (Technical University of Applied Sciences Rosenheim), Dr. Aleksandra Lobnik (IOS - Institute for Environmental Protection and Sensors), Lisa Gautier (Hackyourcloset.fr), Oliver Stübs, (Infosim GmbH & Co. KG), Dominik Campanella (Concular & Restado), Paolo Fornari ( Giunko).

Kreislauffähiges Design

Die letzte Veranstaltung konzentriert sich auf zirkuläres Design und Produktion. Dr. Rainer Pamminger von der TU Wien zeigte auf, dass ein kreislauffähiges Design das A und O einer erfolgreichen Kreislaufwirtschaft sind. Wenn Produkte nicht designed werden, um dem Kreislauf zu dienen, funktionieren alle anderen Technologien entlang der Wertschöpfungskette (Recycling und Co) relativ wenig. Wichtig seien hier besonders auch die Abwesenheit toxischer Stoffe sowie ein leichtes Trennen der Produkte in die einzelnen Komponenten. Dr. Susanne Sollner, Leiterin Nachhaltigkeitsmanagement der burgbad AG berichtete, dass viele Unternehmen eigene Kreislauflabels entwickeln. Der Grund dafür sieht sie darin, dass Labels wie Cradle to Cradle sehr teuer gekauft werden müssen.
Weitere Experteninputs: Giacomo Copani (AFIL Cluster Manager), Vincent Rojon, (Beelse) Markus Meissner (BauKarussel)

CIRCULAR4.0 wird im EU-Programm Interreg Alpine Space finanziert. Es wird vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert. Das Projekt hat eine Laufzeit vom 01.10.2019 bis 30.06.2022.


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