So gelingt nachhaltige Unternehmensführung
17.05.2023
Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und der Taxonomieverordnung hebt die EU die gesamte Nachhaltigkeitsberichterstattung in Bezug auf Transparenz, Umfang und Inhalte auf ein neues Niveau. Fest steht, dass es nicht nur um das Schreiben eines Berichtes geht, sondern um eine nachhaltige Unternehmensführung. Was genau das für Unternehmen bedeutet, darüber wurde beim fünften Nachhaltigkeitsbrunch von Cleantech-Cluster, OÖNachrichten und Payer & Partner ESG Consulting am 10. Mai gesprochen.
Wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit für die heimische Wirtschaft ist, zeigten die vielen interessierten Gäste:
„Wir haben den ersten Nachhaltigkeitsbrunch vor fünf Jahren mit 40 Teilnehmenden gestartet und konnten heuer bereits 110 Besucherinnen und Besucher begrüßen. Ich denke, es ist der Mix aus Fakten sowie konkreten Tipps und Werkzeugen zum Mitnehmen, der die Unternehmen interessiert“, sagt Cleantech-Cluster-Manager Dorian Wessely.
Ruf nach Paradigmenwechsel
„Der Druck auf Betriebe, sich intensiv mit Kreislaufwirtschaft auseinanderzusetzen, steigt“, weiß Silvia Payer-Langthaler von Payer & Partner ESG Consulting und sie betonte, wie wichtig der Fokus auf Nachhaltigkeit gerade für KMU sei.
Aus Sicht der Expertin benötigt es einen Paradigmenwechsel im Management – weg von klassischen wirtschaftlichen Zielen hin zur Frage „Wie lässt sich die Forderung nach mehr Nachhaltigkeit mit dem Streben nach Erfolg vereinbaren?“
Jetzt handeln
Noch gelten einige Regularien für kleine und mittlere Betriebe nicht, doch Josef Baumüller von der Technischen Universität Wien appellierte an die Unternehmen, sich rechtzeitig – nämlich jetzt – auf die neuen Anforderungen vorzubereiten, um möglichen Strafen zu entgehen. Neu seien beispielsweise Organstrafen bis 100.000 Euro pro Unternehmen, das Strafgesetzbuch werde laufend nachgeschärft.
Sein Tipp: „Unternehmen sollen bei den CSRD-Berichten und ihrer Herangehensweise kompatibel denken, damit sie Erweiterungen in ihrem Bericht implementieren können – auch deshalb, weil außerhalb Europas andere Standards gelten“, betonte Baumüller.
Hilfe für KMU
Wie die oberösterreichische Standortagentur und das Enterprise Europe Network Unternehmen unterstützen, die ihr betriebliches Nachhaltigkeitsmanagement verbessern wollen, berichteten Philipp Schöftner und Markus Mair von Business Upper Austria:
„Wir analysieren mit dem neuen kostenlosen Assessment-Tool ECO-lyze® den Status quo und geben konkrete Handlungsempfehlungen. Ein vergleichbares Tool, das so treffsicher auf die Bedürfnisse von KMU abgestimmt ist wie ECO-lyze®, gab es zuvor nicht.“
Dies bestätigte auch Fritz Pesendorfer von der INOCON Technologie GmbH aus Attnang-Puchheim, der bereits erste Erfahrungen mit dem Assessment gesammelt hat.
Etablierte Nachhaltigkeits-Community
Der Nachhaltigkeitsbrunch, der vom Cleantech-Cluster gemeinsam mit den OÖNachrichten und Payer & Partner ESG-Consulting ins Leben gerufen wurde, hat sich längst als wertvolle Austauschplattform zum Thema Nachhaltigkeit etabliert. Der stetig wachsende Teilnehmerkreis hat ein gemeinsames Thema: Wie kann es gelingen, die weitreichenden Anforderungen hinsichtlich nicht finanzieller Berichterstattung in die Praxis umzusetzen? Weitere spannende Inputs dazu gab es von Marion Raninger (Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH), Stefanie Christina Huber (Vorstandsvorsitzende der Sparkasse OÖ), David Schönmayr (Fronius International GmbH) und Christian Mayr (Business Upper Austria).
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