21.06.2024
In Wien präsentierte das Innovationsnetzwerk „NEFI – New Energie for Industry“ am 20. Juni sein neues Innovationslabor NEFI+, das die klimaneutrale Transformation der Industrie in Österreich gezielt vorantreiben wird.
In enger Zusammenarbeit mit über 120 Partnern hat NEFI in den letzten fünf Jahren neue Maßstäbe gesetzt und startet nun motiviert durch die bisher erzielten Ergebnisse mit sechs Innovationshubs. NEFI+ wird als Katalysator für die Entwicklung von Projekten fungieren, die zur Transformation der Industrie im Rahmen der FTI-Initiative „Transformation der Industrie“ beitragen. NEFI+ soll durch die enge Zusammenarbeit von Forschung und Industrie einen Innovationsschub für die Transformation der Industrie bewirken. Erste Strukturen für die Entwicklung der Hubs wurden bereits aufgebaut, und interessierte Partner aus der Industrie und Forschung sind eingeladen, mit Projektideen mitzuwirken, um hochwertige Forschungs- und Innovationsprojekte zu entwickeln. Die Zusammenarbeit im Rahmen von NEFI+ ermöglicht die effiziente Nutzung von Synergien und die Realisierung innovativer Lösungen. Mehr Information zu den sechs Innovationhubs finden Sie hier.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler betonte, dass das neue Innovationslabor NEFI+ zentrale Projekte und Technologien für eine klimaneutrale Industrie in Österreich auf den Weg bringen wird. Sie kündigte an, dass bis 2030 über drei Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden, um Investitions- und Planungssicherheit für Unternehmen zu gewährleisten. Diese Mittel unterstützen sowohl innovative Projekte im Rahmen der FTI-Initiative des Klima- und Energiefonds als auch konkrete Umsetzungsvorhaben durch das Programm „Transformation der Industrie“ im Rahmen des Umweltförderungsgesetzes. Diese Maßnahmen sichern die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs, machen das Land unabhängiger von russischem Erdgas und schützen das Klima.
Die Bedeutung des Innovationslabors für die industriestarken Bundesländer unterstrich Markus Achleitner, Wirtschafts- und Energie-Landesrat für Oberösterreich. Er hob hervor, dass die Transformation des Energiesystems die produzierende und energieintensive Industrie vor große Herausforderungen stellt, aber auch Chancen für Technologieanbieter bietet, ihre Marktposition weltweit auszubauen. Oberösterreichische Technologieinnovationen können einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung des Industriestandortes leisten. Deshalb unterstützt Oberösterreich mit NEFI+ die Entwicklung von Energietechnologien, die zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit beitragen und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft steigern.
Auch die Steiermark setzt auf das Innovationspotenzial von NEFI+. Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl betonte, dass die Steiermark sowohl ein starkes Industrieland als auch ein herausragendes Forschungsland ist. Insbesondere die hohe Kompetenz im Bereich der grünen Technologien wird bei der Dekarbonisierung der Industrie von großem Nutzen sein. Klimaschutz und wirtschaftlicher Erfolg können und sollen Hand in Hand gehen, und mit starken Partnerschaften im Rahmen von NEFI wird dies gelingen. Klimaschutzlandesrätin Ursula Lackner fügte hinzu, dass die Industrie ein wesentlicher Partner bei der Erreichung der Klimaneutralität ist. Sie nannte als Beispiel die voestalpine, deren Elektrolichtbogenöfen den österreichweiten CO2-Ausstoß um fünf Prozent verringern werden. Solche Innovationen werden durch gezielte technologische Entwicklungen für eine klimaneutrale Produktion erreicht. Das Land Steiermark unterstützt NEFI+, um diese Innovationskraft zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit sowie zukunftsfähige Arbeitsplätze in der Region zu sichern.
Bernd Vogl, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, erklärte, dass die FTI-Initiative für die Transformation der Industrie die Industrie bei der Umstellung auf erneuerbare Energiequellen und bei den hohen Kosten der Produktionsprozessumstellung unterstützt. Ziel sei es, zu zeigen, dass eine klimaneutrale Produktion in Österreich technisch und ökonomisch möglich ist und eine breite Umsetzung im Markt vorzubereiten.
Thomas Kienberger, Leiter des Innovationslabors NEFI+ und des Lehrstuhls für Energieverbundtechnik an der Montanuniversität Leoben, beschrieb die sechs Innovationshubs, die sich auf spezifische Technologiepfade konzentrieren: Elektrifizierung & Energieeffizienz, Flexibilisierung, CO2-neutrale Gase und Wasserstoff, Carbon Capture & Storage, Kreislaufwirtschaft und industrielle Symbiose. Diese Hubs werden von führenden österreichischen Forschungseinrichtungen geleitet und sollen praxisnahe Forschungs- und Demonstrationsprojekte entwickeln.
Abschließend sei auf die dritte internationale wissenschaftliche NEFI-Konferenz hingewiesen, die am 24. und 25. Oktober 2024 in Wien stattfindet. Im Rahmen dieser zweitägigen Veranstaltung wird das Innovationslabor NEFI+ präsentiert. Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten finden sich auf der NEFI-Website.