14.12.2021
Demokratie lebt von Beteiligung. Durch aktive Bürgerinnen und Bürger entsteht eine höhere Bindung der Bevölkerung an ihre Region. Konflikte können so bereits im Vorfeld vermieden werden. Ein Workshop von Cleantech- und Lebensmittel-Cluster hat aufgezeigt, wie ein konfliktfreies Miteinander funktionieren kann und wie man Menschen dazu bringt, sich in Entscheidungsprozesse ihrer Stadt oder Gemeinde einzubringen.
Der Workshop fand im Rahmen des EU-Interreg-Projekts GoDanuBio statt und wurde von Adrian Brüll und Leo Baumfeld von der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Eigenständige Regionalentwicklung (ÖAR GmbH) geleitet. Neun Bürgermeister, Gemeindebedienstete, Unternehmer, Berater und Mediatoren nahmen an der „Anleitung zur Bürger*innenbeteiligung“ teil. Adrian Brüll vermittelte hilfreiche Methoden und Werkzeuge für eine erfolgreiche und konfliktfreie Partizipation. Voraussetzung ist immer, dass sich alle Akteur*innen auf Augenhöhe begegnen.
Gabriele Wolkerstorfer, Projektassistentin im Lebensmittel-Cluster, fasst die Inhalte zusammen: „Damit ein gutes Zusammenleben und Gestalten der Gesellschaft möglich ist, braucht es zwischen den Menschen und der Gesellschaft sogenannte System-Akteure. Sie stellen sicher, dass alle relevanten Perspektiven für gute Entscheidungen einbezogen sind. Im Workshop haben wir gelernt, wie die Partner zu einem konfliktfeien Konsens kommen und so ihre Positionen in ein Projekt einbringen können. Durch die gute Mischung unterschiedlicher Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten alle Sichtweisen beleuchtet werden. Sowohl in Kleingruppen als auch im Plenum fanden interessante Diskussionen statt.“
Leo Baumfeld präsentierte den Teilnehmer*innen zwei gelungene Beispiele aus der Praxis. In dem einen Use Case nutzten die Bürger*innen der Gemeinde St. Andrä-Wördern eine ungenutzte Parzelle als Fest- bzw. Partyareal. Die Gemeinde als Verwalterin schaltete sich schließlich ein und schaffte die nötigen Rahmenbedingungen, damit die Parzelle als Begegnungszone genutzt werden darf und so das soziale Leben in der Siedlung gefördert wird. Das zweite Beispiel betraf die Nachnutzung einer leerstehenden ehemaligen Pinselfabrik. Auf Empfehlung der Bürger*innen wurden gemeinsam mit der Gemeinde verschiedene Nachnutzungsvarianten geprüft und bewertet und schließlich gemeinschaftlich entschieden.
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