Mit Innovationen und internationaler Koordination die Energiewende in der Industrie vorantreiben
02.09.2021
Wie die Energiewende in der Industrie gelingen kann, diskutierte NEFI – New Energy for Industry am 27. August 2021 mit internationalen Gästen der Alpbacher Technology Talks.
Die Dekarbonisierung und Transformation des industriellen Energiesystems ist ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung der nationalen Klimaziele, da die verarbeitende Industrie für einen erheblichen Anteil am weltweiten Energieverbrauch und CO2-Ausstoß verantwortlich ist. Mehr als ein Fünftel der weltweiten CO2-Emissionen wird durch die Industrie verursacht, in Österreich ist es mehr als ein Drittel der CO2-Emissionen. Die Umstellung auf erneuerbare Energien und die Steigerung der Energieeffizienz zur Erreichung der europäischen Klimaschutzziele stellen die heimische Industrie vor große Herausforderungen.
„Wie kann die Energiewende in der Industrie gelingen?“ war daher die Leitfrage der Breakout Session von NEFI – New Energy for Industry bei den diesjährigen Technologiegesprächen in Alpbach.
Die Projekte des Innovationsnetzwerks NEFI entwickeln Technologien und Systemlösungen, um den Energieverbrauch der österreichischen Industrie zu 100 % zu dekarbonisieren und einen Roll-out von Technologien „Made in Austria“ zu initiieren. Die größte Herausforderung bei der Transformation des industriellen Energiesystems wird jedoch die knappe Zeit sein, um die gesellschaftlichen, politischen und technologischen Veränderungen umzusetzen. Aus diesem Grund bedarf es einer internationalen Vernetzung, um weltweit Initiativen gezielt voranzutreiben, ergänzt durch nationale Programme, die sowohl die Umsetzung ermöglichen als auch den internationalen Austausch fördern.
In der Eröffnungsrede betonte Will Hall (Head of Buildings and Industry for COP26 at Department for Business, Energy and Industrial Strategy (BEIS)), dass eine stärkere Koordinierung zwischen den Ländern in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Standards erforderlich ist, um den Übergang der Industrie zu klimaneutral zu produzieren und das Marktpotenzial zu erschließen. Schließlich sollen Herstellern von kohlenstoffarmen Produkten gleiche Wettbewerbsbedingungen geboten werden. Eine wichtige Rolle kann dabei das Netzwerk „Mission Innovation“ spielen, eine globale Initiative von 22 Ländern, darunter Österreich und der Europäischen Kommission, mit dem Ziel, den Klimawandel zu bekämpfen und die Entwicklung nachhaltiger Energietechnologien voranzutreiben.
„Österreich verfolgt im internationalen Vergleich ambitionierte Ziele: Die angestrebte Klimaneutralität im Jahr 2040 bietet österreichischen Unternehmen gleichzeitig die Chance, eine Vorreiterrolle im Bereich der Dekarbonisierung einzunehmen“, erklärte Michael Losch (BMK) in seiner Keynote.
Die Herausforderungen für das Gelingen der Energiewende in der Industrie wurden unter der Moderation von Wolfgang Hribernik (NEFI-Netzwerkkoordinator und Leiter Center for Energy AIT) und Thomas Kienberger (Leiter NEFI Lab, Lehrstuhl für Energienetztechnik der Montanuniversität Leoben) diskutiert ):
- Will Hall , Head of Buildings and Industry für COP26 am Department for Business, Energy and Industrial Strategy (BEIS)
- Sabine Herlitschka , CEO, Infineon Technologies Austria AG
- Michael Losch , Sonderbeauftragter für grüne Industriepolitik, BMK
- Peter Pechtl , Geschäftsführer, ENEXSA GmbH
- Mark van Loon , Vizepräsident für Nachhaltigkeit und Innovation, Wienerberger AG
- Theresia Vogel , Geschäftsführerin Klima- und Energiefonds
Die Breakout-Session kann unter diesem Link eingesehen werden.
Weitere Informationen
www.nefi.at
www.mission-innovation.net
